Vereinbarkeit stärken mit zwei Wochen Papizeit

Ganz Europa ausser die Schweiz

Der Vaterschaftsurlaub ist eine Selbstverständlichkeit. Ganz Europa kennt ihn, ausser die Schweiz. Hier reicht es bis jetzt, wenn die Arbeitgebenden ihren Angestellten einen Tag frei geben. Wenn wir Gleichberechtigkeit und aktive Väter wollen, dann brauchen wir einen Vaterschafts-Urlaub. Denn gerade diese ersten Tage und Wochen beim Kind sind von grosser emotionaler Wichtigkeit. Zudem verlassen die Mütter seit der neuen Spitalfinazierung früher das Spital. Dahause sind sie deshalb in diesen ersten Tagen umso stärker auf ein funktionierendes Umfeld angewiesen.

Vergleich Europa Vaterschaftsurlaub

Problemlos finanzierbar

Die Kosten sind problemlos finanzierbar, der Vaterschaftsurlaub kostet rund 230 Mio. Franken im Jahr. Die Hälfte zahlen die Arbeitnehmenden, die andere Hälfte die Arbeitgeber. Diese solidarische Finanzierung ermöglicht auch, dass nicht nur Grossunternehmen sondern auch KMUs einen Vaterschaftsurlaub anbieten und finanzieren können.

Ich selber habe über 200 Tage im Militärdienst verbracht. Meistens mussten wir die Zeit totschlagen oder wir waren in den Cafés und Beizen. Da sind 10 Tage bei der Geburt eines Kindes wirklich kein Luxus. Und à propos Kosten:

Kinderabzugs-Bschiss bringt keine Vereinbarkeit

Deutlich mehr als die Papi-Zeit, nämlich 370 Mio. Franken kostet die zweite Vorlage. Ursprünglich war das Ziel der Vorlage, die Erwerbsarbeit für Mütter attraktiver zu machen. Dieses Ziel wurde komplett verfehlt. Die Bürgerlichen haben aus der Vorlage einen Steuer-Abbau für sehr gut verdiende Familien gemacht. Familien mit einem Einkommen unter 120’000 Franken erhalten keinen Rappen, obwohl gerade sie es am Nötigsten hätten. Erst ab einem Einkommen von 300’000 Franken schenkt die Vorlage voll ein. Deshalb empfehle ich hier ein deutliches Nein.

Verteilung Abzug Bschiss

Weiter Informationen

Papizeit: www.vaterschaftsurlaub.ch

Steuerabzugs-Bschiss: www.kinderabzug-bschiss.ch