In den letzten Jahren wurde das mengenmässige Angebot an Tagestruktur-Plätzen in der Stadt Basel sukzessive erhöht. Zudem werden ab dem Schuljahr 19/20 drei Tagesstrukturen in den Ferien geöffnet. Dies ist sehr begrüssenswert. Die geographische Abdeckung ist aber nach wie vor äusserst lückenhaft, denn noch immer gibt es bei der Primarschule Sevogel keine Tagesstruktur und auch sehr viele Kindergärten sind noch nicht an die Tagesstrukturen oder einen Mittagstisch angeschlossen.
Um dies zu ändern habe ich gemeinsam mit Grossrätinnen und Grossräten der SP, Grünen, CVP, GLP, FDP und Basta! einen Anzug eingereicht, der die stufenweise Verbesserung der Abdeckung fordert mit dem Ziel, bis ins Schuljahr 2023/24 alle Kindergärten an eine Tagesstruktur oder privaten Mittagstisch anzuschliessen. Dies braucht nicht immer neue Infrastruktur, sondern kann oft auch mit einem Abholdienst sichergestellt werden. Klar muss aber auch die Anzahl der Plätze ausgebaut werden, so wie dies der Grosse Rat mit dem Anzug von Claudio Miozarri bereits gefordert hat. Zudem soll endlich das Primarschulhaus Sevogel eine Tagesstruktur erhalten.
Transparenz übers Angebot
Gekämpft habe ich auch für mehr Transparenz des Erziehungsdepartements. Eltern sollen wissen dürfen, ob der Kindergarten in ihrem Quartier über ein Angebot verfügt oder nicht. Das Erziehungsdepartement weigerte sich aber die Liste zu publizieren, weil diese „falsche“ Erwartungen wecken könnte. Die Erwartung der Gleichbehandlung ist aber nicht „falsch“, sondern sehr richtig. Zudem ist das Erziehungsdepartement aufgrund des Öffentlichkeitsprinzips verpflichtet, die Liste zu publizieren. So habe ich die Liste für das aktuelle Schuljahr schlussendlich erhalten und die Tageswoche hat auf einer Karte dargestellt, welche Quartiere vom Angebot profitieren und welche nicht.
40% der Kindergarten-Standorte verfügen heute noch über kein Angebot
Gemäss Liste des Erziehungsdepartements Basel-Stadt gibt es in Basel 183 Kindergärten an 135 Standorten. Von diesen Standorten sind 50% an eine Tagesstruktur angeschlossen, 10% sind an einen privaten Mittagstisch angehängt und 40%, also 53 Standorte, verfügen über kein Angebot. Lücken gibt es vor allem im Gellert beim Standort Sevogel, im Klybeck, im hinteren Matthäus, im hinteren Neubad, rund ums Felix Platter-Spital, an der Hochbergstrasse in Kleinhüningen und beim Schulstandort Thierstein.
Ungleichbehandlung der Familien
Dies führt zu einer starken Ungleichbehandlung der Eltern und Kinder in Basel: Glück haben Eltern, die bei einem Kindergarten mit Tagesstruktur-Angebot wohnen, Pech haben die anderen. Ihre Kinder müssen dann in einen quartierfernen Kindergarten, die Kinder werden weiterhin durch die teurere Krippe (bis zu 3,5 x teurer) betreut oder ein Elternteil verzichtet auf Erwerbsarbeit um die Kinder selber zu betreuen. Diese Ungleichbehandlung der Familien soll mit der besseren geographischen Abdeckung des Tagesstruktur-Angebots an Kindergärten sukzessiv reduziert werden.