In der Schweiz und in der Nordwestschweiz wird sehr viel operiert, zu viel. Wenn wir den Anstieg der Gesundheitskosten dämpfen wollen, muss es den Kantonen gelingen, unnötige Operationen möglichst zu vermeiden. Die Anbieter werden dies kaum von sich aus tun, denn sie verdienen auch bei einer unnötigen Operationen gut mit.
Ein gutes Beispiel für die unnötigen Operationen sind die Kniespiegelungen bei nicht-unfallbedingten Meniskusschäden. Obwohl Studien nachweisen, dass in diesem Fall eine Spiegelung keinen Zusatznutzen bringt, nahmen diese Operationen in den letzten Jahren nur leicht ab, dies zeigt eine neue Studie im Auftrag der Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften. Basel-Stadt ist bei diesem Eingriff in den oberen Rängen, werden diese doch jährlich bei 4,12 pro 1’000 Einwohnenden durchgeführt. Im Kanton Genf sind es nur 1,62. Diese Zahlen sind im Versorgungsatlas zu finden.
Auch bei anderen operativen Eingriffen sind grosse Unterschiede zwischen den Kantonen zu finden, so zum Beispiel beim Einsetzen von Knie- und Hüftprothesen. Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt ist deshalb gefordert, stärker lenkend einzugreifen. Mit der kantonalen Spitalliste hätte es bereits heute einen Hebel, den es aber noch nicht wirklich nutzt. Mit einer bikantonalen Spitalliste wird dieses Instrument weiter gestärkt. Zudem könnte der Kanton bei den eigenen Spitälern mittels Eignerstrategie vorgeben, dass auf unnötige Operationen zu verzichten ist. In den aktuellen Eignerstrategien ist dazu leider nichts zu finden. Andere Kantone haben auch bereits Listen mit Eingriffen erlassen, welche ambulant statt stationär zu erfolgen haben. Eine wirksame Methode zur Senkung der Gesundheitskosten. Auch hier hat der Kanton Basel-Stadt noch nicht gehandelt.
Um die Anzahl dieser Eingriffe pro Standort und die Kosten für den Kanton Basel-Stadt zu kennen, habe ich eine schriftliche Anfrage eingereicht um Antworten auf diese Fragen zu erhalten.