Kindergärten sind nur ungegenügend an die Tagesstrukturen angeschlossen

Diese Woche hat das neue Schuljahr angefangen, viele Kinder haben sich auf den Kindergarten und die Schule gefreut. Anders sieht es zum Teil bei berufstätigen Eltern aus, denn noch immer ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch in Basel eine Herausforderung. Während zumindest während der Schulzeit die Abdeckung der Primarschulen mit Tagestrukturen mittlerweile ok ist, ist die Situation bei den Kindergärten äusserst unbefriedigend. Denn viele Kindergärten der Stadt sind an keine Tagesstruktur angebunden. Dies führt dazu, dass einige Kinder einen von ihrem Wohnumfeld entfernten Kindergarten besuchen müssen oder dass die Eltern die Kinder in den Kitas belassen, welche deutlich teurer und mit höheren Kosten verbunden sind.

Aus diesem Grund wollte ich vom Regierungsrat in einer schriftlichen Anfrage wissen, wie die Abdeckung der Kindergärten aussieht und weshalb das Erziehungsdepartement nicht mehr Kindergärten an die bestehenden Tagesstrukturen anbindet. Heute wurde die regierunsgrätliche Antwort auf meine Anfrage publiziert und sie ist äusserst unbefriedigend ausgefallen.

Das Erziehungsdepartement behauptet, dass von den 160 Kindergärten 105 über einen Anschluss an eine Tagesstruktur bzw. ein Mittagstischangebot verfügen würden. Das Erziehungsdepartement weigert sich aber, eine Liste dieser angeschlossenen Kindergärten zu veröffentlichen. Die Eltern dürfen also nicht wissen, wo dieses Angebot überhaupt existiert? Solange diese konkrete Liste nicht öffentlich ist, ist es schwierig, diese Zahl nachzuvollziehen und es ist auch schwierig, die politischen Forderungen für eine Verbesserung der Situation abzuleiten. Ich habe deshalb heute beim Erziehungsdepartement ein Gesuch eingereicht, um diese Liste zu erhalten. Gemäss Öffentlichkeitsprinzip ist die Verwaltung verpflichtet, diese Daten offen zu legen.

Als Alternative zum fehlenden Angebot bietet das Erziehungsdepartement an, dass das Kind in einen weit entfernten Kindsgi mit Tagesstruktur oder Mittagstisch gehen kann. Dies bedeutet, dass das Kind nicht mit seinen Gspänli aus dem Wohnumfeld in den Kindsgi kann und dass es von den Eltern jeden Tag gebracht werden muss. Wohnt man zum Beispiel an der Steinbühlallee, wird der Kindsgi-Weg plötzlich über 1 km lang.

Für mich ist klar, dass die Abdeckung mit Tagestrukturen für Kindergärten deutlich verbessert werden muss. Das Erziehungsdepartement beschreitet diesen Weg viel zu langsam. Ungenügend bleibt auch die fehlenden Ferienabdeckung durch die Tagesstrukturen. Um dies zu ändern habe ich im Mai im Namen der SP eine entsprechende Motion eingereicht. Das Erziehungsdepartement hat es auch nicht geschafft, für die zusätzliche 14. Ferienwoche ein Tagesferien-Angebot anzubieten, siehe dazu die heutige Berichterstattung in der BaZ. Um den Eltern in dieser Situation zu helfen, bietet die SP in der ersten Januarwoche eigene Tagesferien an.